Produktinformationen "Eiche" Dauerhaftigkeit.

Eichenholz zukünftig nur noch beschränkt für den Außenbereich einsetzbar. Nicht mehr als Terrassendiele, oder Pfahl mit ständigem Erd- u. Wasserkontakt!

Wir berichteten bereits im Februar über die neu veröffentlichte EN 350 (Dauerhaftigkeit von Holz und Holzprodukten – Prüfung und Klassifizierung der Dauerhaftigkeit von Holz und Holzprodukten gegen biologischen Angriff). In dieser Norm sind die viel verwendeten Dauerhaftigkeitsklassen von Holz geregelt. Eine wesentliche Änderung ist dabei die Herabstufung der europäischen Eiche in die Dauerhaftigkeitsklasse 2-4 (vorher 2). Diese Änderung wird sich nun mittelfristig auf die empfohlene Verwendung der Eiche im Außenbereich auswirken.

Wenn man von Holzarten für den Außenbereich spricht, kommt man auch schnell auf die Frage der Dauerhaftigkeit, denn diese ist wichtig für die Abschätzung der Dauerhaltbarkeit einer Konstruktion. Bei der Planung von Holzkonstruktionen ist es somit essenziell wichtig zu wissen, in welcher Einbausituation sich das Holz befinden wird und welche Holzart eingesetzt wird.

Geregelt wird dies in der Holzschutz-Norm DIN 68800 über die sogenannten Gebrauchsklassen. Kritisch wird es dann, sobald wir im bewitterten Außenbereich bauen, da dann das ganze Fachwissen gefragt ist, um eine dauerhafte Konstruktion zu erhalten und den Kunden ebenso dauerhaft zufriedenzustellen.

Wie erwähnt, war europäisches Eichenholz (Quercus robur, Stieleiche und Quercus petraea, Traubenweiche) bisher in die Dauerhaftigkeitsklasse 2 eingeordnet und konnte damit für viele Außenverwendungen ohne weitere konstruktive oder chemische Holzschutz-Maßnahmen verwendet werden. Es geht in der aktuellen Debatte im Normausschuss nun konkret um die Verwendung der Eiche in der Gebrauchsklasse 3.2. Hier die Definitionen aus der Norm:

Definition der GK 3 aus der Norm EN 335

Gebrauchsklasse 3 (GK 3): Situationen, in denen sich das Holz oder Holzprodukt über dem Erdboden befindet und der Witterung (insbesondere Regen) ausgesetzt ist. Ein Befall durch Holz verfärbende und Holz zerstörende Pilze ist möglich.

Es gibt eine große Vielfalt von Einsatz-Situationen, und gegebenenfalls kann die Gebrauchsklasse 3 in zwei Unterklassen, 3.1 und 3.2, unterteilt werden:

Unterklasse 3.1 (GK 3.1)

In dieser Situation werden das Holz und die Holzprodukte nicht längere Zeit nass bleiben. Das Wasser wird sich nicht ansammeln.

ANMERKUNG: Dies kann z. B. durch einen intakten und geeigneten Anstrich, oder durch die Ausführung oder die Anordnung der Bauteile erzielt werden, um Wasser von ihnen abzuleiten oder sie schnell zu trocknen.

Unterklasse 3.2 (GK 3.2)

In dieser Situation werden das Holz und die Holzprodukte längere Zeit nass bleiben. Das Wasser könnte sich ansammeln.

ANMERKUNG: Die Bauteile sind nicht so ausgeführt oder angeordnet, dass ein schnelles Ableiten von Wasser oder das Rücktrocknen möglich ist.

Zukünftige Einschränkungen für Eichenholz

In der aktuellen Überarbeitung der DIN 68800 wird genau dieser Punkt diskutiert – ob nämlich Eichenholz künftig in der GK 3.2 einsetzbar sein wird. Die Meinung der Forschung und Sachverständigen ist, dass das Holz der Eiche sicher nicht die Dauerhaftigkeitseigenschaften hat, die für eine bedenkenlose Verwendung in der GK 3.2 notwendig sind. Die Freilandversuche (z. B. vom Thünen-Institut) haben eine große Schwankung in den Ergebnissen gezeigt, was sich nun in der etwas schwierig zu greifenden Klassifizierung 2-4 niederschlägt.

Grob gesagt, wird künftig die Verwendung im Einsatz für Belagsbretter und Bohlen, sprich Terrassendielen, oder als Zaunpfahl mit direktem Erd- u. Wasserkontakt, wie er oft auf Weiden eingesetzt wird, ohne weitere Maßnahmen nicht mehr möglich sein.

Natürlich kann Eichenholz weiter im Außenbereich eingesetzt werden, jedoch sollten prinzipiell mehr auf die Konstruktion geachtet werden oder es sollten andere Holzschutz-Maßnahmen ergriffen werden, so wie es bei Holzarten Douglasie oder Lärche auch bereits heute der Fall ist.

Konstruktiven Holzschutz beachten

Mindestens so wichtig wie die natürliche Dauerhaftigkeit einer Holzart ist ihre fachgerechte Verwendung, da Lebensdauer und Haltbarkeit ganz erheblich vom fachgerechten Einbau abhängig sind. Das Thema lautet konstruktiver Holzschutz – darunter versteht man eine Planung und Ausführung, die dafür sorgt, dass nach Regen oder Feuchtigkeitseintritt möglichst wenig Wasser und Feuchtigkeit in der Konstruktion verbleibt und sie schnell zurücktrocknet. Die Unterkonstruktion darf z. B. auf keinen Fall im Wasser stehen und Belag sowie Unterkonstruktion müssen gut umlüftet sein. Direkter Erd- oder Bodenkontakt ist zu vermeiden. Dies kann die Dauerhaftigkeit Ihrer Terrasse beträchtlich verlängern. Für die Details empfehlen wir hier die Terrassendielen-Broschüre des GD Holz.

Ganz entscheidend sind zu guter Letzt aber auch die Einbau-Umstände und -Bedingungen vor Ort, wie z. B. Umgebungsfeuchte, Mikroklima und in der Umgebung lebende Mikroorganismen, anhand derer die Dauerhaftigkeit der verwendeten Hölzer deutlich abweichen kann.

Fachwerksanierungen und auch Neubauten können natürlich ohne Bedenken weiterhin aus dem traditionellen Holz gebaut werden. Die oft jahrhunderte alten Bauwerke aus Eiche sprechen da für sich. 

Wir liefern seit vielen Jahren Eichen-Kantholz für Fachwerksanierungen und für den Neubau historischer Fachwerkhäuser. Langjähriger und zuverlässiger Lieferant ist die Firma EPK, Kasseler Str. 27, in 34281 Gudensberg. Dort können wir die Ware zudem hobeln und auf Sondermaße nachschneiden lassen. 

Nachfolgend zeigen wir Ihnen Kanthölzer aus Eiche:

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Produktinformationen "Eiche" Dauerhaftigkeit.

Eichenholz zukünftig nur noch beschränkt für den Außenbereich einsetzbar. Nicht mehr als Terrassendiele, oder Pfahl mit ständigem Erd- u. Wasserkontakt!

Wir berichteten bereits im Februar über die neu veröffentlichte EN 350 (Dauerhaftigkeit von Holz und Holzprodukten – Prüfung und Klassifizierung der Dauerhaftigkeit von Holz und Holzprodukten gegen biologischen Angriff). In dieser Norm sind die viel verwendeten Dauerhaftigkeitsklassen von Holz geregelt. Eine wesentliche Änderung ist dabei die Herabstufung der europäischen Eiche in die Dauerhaftigkeitsklasse 2-4 (vorher 2). Diese Änderung wird sich nun mittelfristig auf die empfohlene Verwendung der Eiche im Außenbereich auswirken.

Wenn man von Holzarten für den Außenbereich spricht, kommt man auch schnell auf die Frage der Dauerhaftigkeit, denn diese ist wichtig für die Abschätzung der Dauerhaltbarkeit einer Konstruktion. Bei der Planung von Holzkonstruktionen ist es somit essenziell wichtig zu wissen, in welcher Einbausituation sich das Holz befinden wird und welche Holzart eingesetzt wird.

Geregelt wird dies in der Holzschutz-Norm DIN 68800 über die sogenannten Gebrauchsklassen. Kritisch wird es dann, sobald wir im bewitterten Außenbereich bauen, da dann das ganze Fachwissen gefragt ist, um eine dauerhafte Konstruktion zu erhalten und den Kunden ebenso dauerhaft zufriedenzustellen.

Wie erwähnt, war europäisches Eichenholz (Quercus robur, Stieleiche und Quercus petraea, Traubenweiche) bisher in die Dauerhaftigkeitsklasse 2 eingeordnet und konnte damit für viele Außenverwendungen ohne weitere konstruktive oder chemische Holzschutz-Maßnahmen verwendet werden. Es geht in der aktuellen Debatte im Normausschuss nun konkret um die Verwendung der Eiche in der Gebrauchsklasse 3.2. Hier die Definitionen aus der Norm:

Definition der GK 3 aus der Norm EN 335

Gebrauchsklasse 3 (GK 3): Situationen, in denen sich das Holz oder Holzprodukt über dem Erdboden befindet und der Witterung (insbesondere Regen) ausgesetzt ist. Ein Befall durch Holz verfärbende und Holz zerstörende Pilze ist möglich.

Es gibt eine große Vielfalt von Einsatz-Situationen, und gegebenenfalls kann die Gebrauchsklasse 3 in zwei Unterklassen, 3.1 und 3.2, unterteilt werden:

Unterklasse 3.1 (GK 3.1)

In dieser Situation werden das Holz und die Holzprodukte nicht längere Zeit nass bleiben. Das Wasser wird sich nicht ansammeln.

ANMERKUNG: Dies kann z. B. durch einen intakten und geeigneten Anstrich, oder durch die Ausführung oder die Anordnung der Bauteile erzielt werden, um Wasser von ihnen abzuleiten oder sie schnell zu trocknen.

Unterklasse 3.2 (GK 3.2)

In dieser Situation werden das Holz und die Holzprodukte längere Zeit nass bleiben. Das Wasser könnte sich ansammeln.

ANMERKUNG: Die Bauteile sind nicht so ausgeführt oder angeordnet, dass ein schnelles Ableiten von Wasser oder das Rücktrocknen möglich ist.

Zukünftige Einschränkungen für Eichenholz

In der aktuellen Überarbeitung der DIN 68800 wird genau dieser Punkt diskutiert – ob nämlich Eichenholz künftig in der GK 3.2 einsetzbar sein wird. Die Meinung der Forschung und Sachverständigen ist, dass das Holz der Eiche sicher nicht die Dauerhaftigkeitseigenschaften hat, die für eine bedenkenlose Verwendung in der GK 3.2 notwendig sind. Die Freilandversuche (z. B. vom Thünen-Institut) haben eine große Schwankung in den Ergebnissen gezeigt, was sich nun in der etwas schwierig zu greifenden Klassifizierung 2-4 niederschlägt.

Grob gesagt, wird künftig die Verwendung im Einsatz für Belagsbretter und Bohlen, sprich Terrassendielen, oder als Zaunpfahl mit direktem Erd- u. Wasserkontakt, wie er oft auf Weiden eingesetzt wird, ohne weitere Maßnahmen nicht mehr möglich sein.

Natürlich kann Eichenholz weiter im Außenbereich eingesetzt werden, jedoch sollten prinzipiell mehr auf die Konstruktion geachtet werden oder es sollten andere Holzschutz-Maßnahmen ergriffen werden, so wie es bei Holzarten Douglasie oder Lärche auch bereits heute der Fall ist.

Konstruktiven Holzschutz beachten

Mindestens so wichtig wie die natürliche Dauerhaftigkeit einer Holzart ist ihre fachgerechte Verwendung, da Lebensdauer und Haltbarkeit ganz erheblich vom fachgerechten Einbau abhängig sind. Das Thema lautet konstruktiver Holzschutz – darunter versteht man eine Planung und Ausführung, die dafür sorgt, dass nach Regen oder Feuchtigkeitseintritt möglichst wenig Wasser und Feuchtigkeit in der Konstruktion verbleibt und sie schnell zurücktrocknet. Die Unterkonstruktion darf z. B. auf keinen Fall im Wasser stehen und Belag sowie Unterkonstruktion müssen gut umlüftet sein. Direkter Erd- oder Bodenkontakt ist zu vermeiden. Dies kann die Dauerhaftigkeit Ihrer Terrasse beträchtlich verlängern. Für die Details empfehlen wir hier die Terrassendielen-Broschüre des GD Holz.

Ganz entscheidend sind zu guter Letzt aber auch die Einbau-Umstände und -Bedingungen vor Ort, wie z. B. Umgebungsfeuchte, Mikroklima und in der Umgebung lebende Mikroorganismen, anhand derer die Dauerhaftigkeit der verwendeten Hölzer deutlich abweichen kann.

Fachwerksanierungen und auch Neubauten können natürlich ohne Bedenken weiterhin aus dem traditionellen Holz gebaut werden. Die oft jahrhunderte alten Bauwerke aus Eiche sprechen da für sich. 

Wir liefern seit vielen Jahren Eichen-Kantholz für Fachwerksanierungen und für den Neubau historischer Fachwerkhäuser. Langjähriger und zuverlässiger Lieferant ist die Firma EPK, Kasseler Str. 27, in 34281 Gudensberg. Dort können wir die Ware zudem hobeln und auf Sondermaße nachschneiden lassen. 

Nachfolgend zeigen wir Ihnen Kanthölzer aus Eiche:

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